Grundlagen der Gestaltung

Grundlagen der Gestaltung in Architektur und Industrial Design

 

Erst die Wissenschaft der Neuzeit hat aus dem Experiment eine kontrollierte Anordnung erstellt, die ein Ergebnis produziert, um Behauptungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Die ästhetische Vorgehensweise kann helfen, Forschung und Experiment wieder als zweckfreie Erkenntnistätigkeiten zu verstehen, die neues Wissen produzieren.

Es gilt daher, bei der Ausbildung zukünftiger Generationen auch Freiräume zu schaffen, die Konvention und Zweck ausblenden, um unkonventionelle Denk- und Schaffensprozesse einzuleiten.

 

Vor diesem Hintergrund versteht sich die Klasse Grundlagen der Gestaltung in den Studiengängen Architektur und Industrial Design als Inkubator, der den Studierenden des ersten Studienjahres einen geborgenen Raum für diese ersten, intuitiv-gestalterischen Schritte bietet, diese aber gleichzeitig im Laufe des Jahres zu radikalisieren und konkretisieren vermag. Durch zweckfreies, intuitives und initiierendes Spiel am Material werden die Studierenden frei von der Nötigung der Bestimmbarkeit, des instrumentellen Handelns, und ihrer Pflichten. Erst durch das Spiel, das Experimentieren, das Beobachten und das Erfassen legitimiert sich ihre Tätigkeit im Prozess und manifestiert sich in Form neuer Fragen und Ansätze ihrer eigenen Praxis.

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WE design UTOPIAS OF CHANGE for the 21st century to save our earth. Das Verleugnen der Explosion der Ungleichheiten und der Klimasituation sind ein und dasselbe Phänomen.¹ Schlagworte wie Globalisierung, Flüchtlingskrise, Digitalisierung, KI, I don’t care I love it, Working Poor, #MeToo, Commons, Partizipation, Populismus und Autokratische Demokratien, bestimmen die derzeitige Gesellschaft. Unter welchen Bedingungen können und sollen heute architektonische Entwürfe erarbeitet werden, wie sehen diese aus und für was stehen sie? Mit unserer Baukunstklasse an der Staatlichen AKADEMIE  der Bildenden Künste Stuttgart arbeiten wir an konkreten Entwurfsaufgaben zu AKTUELLEN Fragestellungen und kooperieren dabei mit dem »Reallabor Space Sharing (RLSS)« der »Internationalen Bauausstellung IBA 2027StadtRegion Stuttgart« und dem »Institut für Raumfahrtsysteme (IRS)« an der Universität Stuttgart. Unsere LEHRE steht für Lust, Liebe und Leidenschaft. Eine Auswahl an bisher am Lehrstuhl entstandenen Projekten findet ihr im ARCHIV. Visionen zu haben bedeutet, sich vorstellen zu können, was man eigentlich haben will und sehen möchte; nicht das, was uns herkömmlich als begehrenswert gelehrt worden ist.² THE BAUKUNST STUDIO

¹ Bruno Latour, Das terrestrische Manifest, 2018

² Donella H. und Dennis L. Meadows, Die Grenzen des Wachstums, 1971