Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information

Was wäre, wenn künftige Historiker unsere Kultur und Geschichte ohne Fotografien, Videofilme oder digitale Schriftaufzeichnungen rekonstruieren müssten? – Angesichts der schleichenden Auflösungsprozesse von Bild- oder Trägermaterial bei analogen Fotografien und der schnell veraltenden Wiedergabetechnologien von elektronischen Medien ist dieses Szenario wahrscheinlicher als manche von uns wahrhaben möchten. In nahezu allen Museen, Archiven, Bibliotheken und Sammlungen dieser Welt werden Spezialistinnen und Spezialisten benötigt, die mit verlässlichen Strategien diesem drohenden Verlust immenser Bestände vorbeugen.

 

Es existieren Tausende von Regalkilometern mit Magnetbändern, Filmdosen, Fotosammlungen und Tonträgern in vielfältigen Formen und Materialien, die aufgehoben, geschützt und digital zugreifbar gemacht werden müssen. Hinzu kommen komplexe Kunstwerke, die mitunter aus mehreren Medien bestehen und die in sich erhalten und erfahrbar bleiben müssen. Längst bilden auch die Speicher für digitale Daten selbst eine gänzlich neue Kategorie von Archivalien. Keine Sammlung, die nicht oder noch immer vor der großen Aufgabe steht, dieses Gedächtnis für die Zukunft zu erhalten oder in neue Formen zu wandeln. Um diese Kulturgüter für kommende Generationen lesbar, sichtbar und hörbar zu machen, braucht es ein umfangreiches Wissen um die verschiedenen vergangenen und aktuellen Verfahren, und eine hohe Kompetenz zur Übersetzung und Erhaltung in ein zukunftsträchtiges repräsentatives Digitalisat.

 

Der Masterstudiengang „Konservierung und Restaurierung Neuer Medien und Digitaler Information” begreift diese Aufgabe auf drei Ebenen. Einerseits sollen die Kulturobjekte im Sinne der präventiven Konservierung so lange wie möglich erhalten bleiben. Das bedeutet, die Materialien der Medien identifizieren zu können, ihre individuellen Lagerungsbedingungen zu kennen und über geeignete konservatorische Maßnahmen vor allem in Bezug auf das Klima im Depot für eine möglichst lange Haltbarkeit zu sorgen. Eine minimal invasive Restaurierung unterstützt die präventive Konservierung.

 

Weitere Informationen zum Studiengang unter www.abk-stuttgart.de

8 Zeichnungen aus der Serie CHANGE STARTS NOW

Ich stehe auf der Demonstration, sehe mich um, lese schwere Worte auf Plakaten und Bannern. Ich kneife die Augen zusammen und entziffere ein CHANGE STARTS NOW und halte inne. Der Slogan wird titelgebend für eine umfangreiche und endlos fortführbare Serie von Zeichnungen. Zu dieser Serie gehören diese acht – hier digital präsentierten – Arbeiten.

Ich denke über Veränderung nach. Ich denke darüber nach, was ist und was nicht ist und was sein könnte. Dabei wird mir schlecht. Dann zeichne ich. Manch einer würde dieses Vorgehen wohl „Bewältigungsstrategie“ taufen. Im Rahmen eines gleichbleibenden Schemas skizzieren einfache Kulissen, ProtagonistInnen, Konstellationen und Requisiten in jeweils sechs Bildern Ereignisse, Prozesse oder Zustände. Es geht um Situationen, die ich im Alltag erfahre, die ich bis zur Ermüdung immer und immer wieder beobachte, solche, die ich ersehne, solche, die sind oder die nicht sind und jene, die sein könnten.

Entstanden in

mit Anna Ingerfurth / AM Thomas Ruppel (Malerei)

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Beim ‚Analogen Rundgang‘ präsentiere ich an zwei Orten im Stuttgarter Westen meine Arbeiten. Die acht Zeichnungen sind vom 17. bis zum 19. Juli in den Schaufenstern des Friseursalons in der Reinsburgstraße 96 im Stuttgarter Westen zu sehen (je 180×45 cm). Eine weitere Arbeit ist wenige Meter entfernt in den Fenstern der Textilreinigung am Schwabtunnel zu entdecken.